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Benchmarking von Markt- und Kreditrisiken

EBA-Berichte 2024
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Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) hat die Berichte 2024 zu den jährlichen Benchmarking-Übungen für das Markt- und Kreditrisiko veröffentlicht. Diese tragen dazu bei, den aufsichtsrechtlichen Rahmen zu verbessern, die Angleichung der Aufsichtspraktiken zu fördern und somit das Vertrauen in interne modelle wiederherzustellen.


Erstmals hat die EBA auch einen eigenständigen Bericht zur grundlegenden Überarbeitung des alternativen standardisierten Ansatzes (FRTB ASA) für das Handelsbuch veröffentlicht.


Ziel dieser Übungen ist es, die Konsistenz der risikogewichteten Aktiva (RWA) bei allen in der EU zugelassenen Instituten zu überwachen, die interne Modelle zur Berechnung der Eigenmittelanforderungen verwenden dürfen.


Zum Marktrisiko:

In der aktuellen Übung bestätigt die EBA eine Abnahme der Streuung bei den verschiedenen Risikomaßen.


Der IMA-Bericht zum Benchmarking des Marktrisikos enthält insbesondere die Ergebnisse der Benchmarking-Übung 2024 sowie eine Zusammenfassung der Erkenntnisse aus einer hypothetischen Portfolio-Übung (Hypothetical Portfolio Exercise - HPE), die 2023/24 durchgeführt wurde: die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der teilnehmenden Banken an der Benchmarking-Übung 2024 teilgenommen hat und eine relativ geringe Streuung bei den Anfangsmarktwerten (Initial Market Valuation - IMV) verzeichnete - wenn auch leicht höher als 2023. Gleichzeitig wurde jedoch ein Rückgang der Streuung bei den eingereichten Risikomaßen im Vergleich zur Vorjahresübung festgestellt.


Insgesamt hat die Variabilität in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgenommen. Dies dürfte vor allem auf eine bessere Datenübermittlung durch die teilnehmenden Banken zurückzuführen sein - begünstigt durch verbesserte Anleitungen, ein tieferes Verständnis der Portfolios sowie die Behebung von Problemen aus früheren Übungen.


Das Benchmarking des ASA FRTB (alternativer standardisierter Ansatz für das Handelsbuch) wird aus Sicht der EBA in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen, da es auf Banken ausgeweitet wird, die die ASA-Methode unabhängig anwenden, ohne derzeit über eine Genehmigung zur Verwendung interner Modelle für das Marktrisiko zu verfügen.


Ein positiver Aspekt der ASA-Datenerhebung ist, dass die mit dieser Methodik berechneten Eigenmittelanforderungen (Own Funds Requirements - OFR) bereits deutlich konsistenter sind als jene der IMA-Methode (Internal Models Approach).


Zum Kreditrisiko:

Die Variabilität der risikogewichteten Aktiva ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Für einige Assetklassen ist jedoch ein langfristiger Rückgang der Variabilität bei bestimmten Parametern zu beobachten.


Der Anteil der EAD (Exposure at Default), der dem IRB-Ansatz (Internal Ratings Based) unterliegt, zeigt im mittelfristigen Trend einen leichten Rückgang, ist jedoch in den letzten Jahren weitgehend stabil geblieben.


Zudem ist der Anteil genehmigter wesentlicher Modelländerungen bei allen Assetklassen gestiegen, was darauf hindeutet, dass die Umsetzung der IRB-Roadmap voranschreitet.


Der Bericht zeigt einen klaren Rückgang der Variabilität der PD (Probability of Default), gemessen an der Standardabweichung. Für die LGD (Loss Given Default) lässt sich hingegen keine eindeutige Tendenz erkennen.


Darüber hinaus legt der Bericht nahe, dass neben risikobezogenen Faktoren, die die Eigenschaften eines Portfolios erfassen, auch aufsichtliche Anpassungen einen Teil der Variabilität erklären könnten.



ANHÄNGE:

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