EBA-Bericht 2025: Geschlechterbezogene Gehaltsunterschiede in EU-Finanzinstituten
- Erika Leitgeb
- 17. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Die EBA hat in ihrem aktuellen Benchmarking-Bericht einen signifikanten Gender-Pay-Gap in EU-Banken und Investmentfirmen festgestellt. Frauen verdienen im Durchschnitt deutlich weniger als Männer, was auf ihre Unterrepräsentation in höheren Positionen zurückzuführen ist.

Am 15. April 2025 veröffentlichte die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) ihren Bericht zur Vergütungs- und Gender-Pay-Gap-Benchmarking für das Jahr 2023. Die Ergebnisse zeigen, dass Frauen in EU-Banken durchschnittlich 24,48% weniger verdienen als Männer. Bei den sogenannten "Identified Staff", also Mitarbeitenden mit wesentlichem Einflussauf das Risikoprofil, beträgt der Unterschied 21,64%. In Investmentfirmen sind die Unterschiede noch ausgeprägter: dort verdienen Frauen im Durchschnitt 32% weniger, bei den "Identified Staff" sogar 31,74% weniger als ihre männlichen Kollegen.
Ein Hauptgrund für diese Unterschiede ist die geringe Vertretung von Frauen in hochbezahlten Positionen. In Banken besetzen Frauen nur 33,45% der Top-Vergütungsquartile, in Investmentfirmen lediglich 12,99%. Obwohl Frauen in Banken insgesamt nahezu gleich vertreten sind (51,65%), sind sie in Investmentfirmen mit 35,43% deutlich unterrepräsentiert.
Die EBA betont die Notwendigkeit für Finanzinstitute und Aufsichtsbehörden, die Ursachen dieser Gehaltsunterschiede genauer zu analysieren und Maßnahmen zur Förderung der Geschlechtergerechtigkeit zu ergreifen. Dazu gehört auch die Überarbeitung interner Governance-Richtlinien, um die Überwachung von Geschlechteraspekten zu verbessern.
Die vollständige Pressemitteilung der EBA finden Sie hier: Link
Praktische Hinweise
Datenanalyse: überprüfen Sie regelmäßig die Gehaltsstrukturen in Ihrem Institut, um mögliche geschlechtsspezifische Unterschiede zu identifizieren.
Förderung von Diversität: Entwickeln Sie Strategien zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen, beispielsweise durch gezielte Förderprogramme.
Transparente Vergütungspolitik: Stellen Sie sicher, dass Ihre Vergütungsrichtlinien geschlechterneutral gestaltet sind und regelmäßig auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.
Schulung und Sensibilisierung: Bieten Sie Schulungen an, um Führungskräfte und Mitarbeitende für das Thema Gleichstellung und Diversität zu sensibilisieren.
Berichterstattung: Dokumentieren Sie Ihre Maßnahmen und Fortschritte im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit und berichten Sie regelmäßig darüber, um Transaprenz zu schaffen.



