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EZB-Jahresbericht 2024 zum geldpolitischen Zyklus

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 28. April 2025 ihren Jahresbericht für das Jahr 2024 veröffentlicht.

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In diesem Bericht wird auf den geldpolitischen Zyklus eingegangen, den die EZB in drei Phasen unterteilt hat:


  • Straffung (Juli 2022 - September 2023): Die Leitzinsen wurden um insgesamt 450 Basispunkte angehoben.

  • Stabilisierung: Die Zinssätze blieben unverändert.

  • Lockerung (ab Juni 2024): Die Geldpolitik wurde schrittweise weniger restriktiv gestaltet.


Der betrachtete Zeitraum umfasst die letzten beiden Phasen dieses Zyklus. Zu Beginn des Jahres 2024 lag der Einlagensatz bei 4%, während die Inflation auf 2,9% gesunken war. Die Prognosen deuteten auf eine Rückkehr zum Inflationsziel von 2% bis 2025 hin, wenngleich weiterhin Unsicherheiten in Bezug auf die Lohnentwicklung bestanden.


Die geldpolitischen Entscheidungen der EZB basierten auf drei zentralen Kriterien:


  • die Entwicklung der Inflationserwartungen,

  • der Kerninflation,

  • der Wirksamkeit der geldpolitischen Transmission.


Zusammenfassend ergeben sich aus dem EZB-Jahresbericht 2024 folgende zentrale Entwicklungen:


  • Zwischen Juni und Dezember 2024 wurden die Leitzinsen insgesamt um 100 Basispunkte gesenkt.

  • Die Bilanz der EZB verringerte sich um 500 Milliarden Euro.

  • Die Rückzahlungen der im Rahmen von TLTRO III (gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte) ausgenommenen Mittel endeten, ebenso wie die Reinvestitionen fällig werdender Wertpapiere aus dem Pandemie-Notfallankaufprogramm (PEPP).


Im operativen Bereich hat die EZB ihre geldpolitischen Instrumente angepasst, um mit einem geringeren Liquiditätsniveau umzugehen. Der Einlagensatz blieb dabei das zentrale geldpolitische Steuerungsinstrument.



Wichtige Ereignisse im Jahr 2025 und deren Bedeutung für die EZB


  • Ein Anstieg der Sofortzahlungen über TIPS (TARGET Instant Payment Settlement - System der EZB zur Abwicklung von Sofortzahlungen in Echtzeit) um 72%

  • Fortschritte in der Vorbereitungsphase des digitalen Euro

  • Weiterentwicklung bei der Gestaltung einer neuen Banknotenserie

  • Integration von KI-Tools in die internen Arbeitsprozesse

  • Start des Klima- und Naturplans 2024-2025


Abschließend hebt die EZB hervor, dass die Unterstützung der europäischen Bevölkerung für den Euro im Jahr 2024 ein Allzeithoch erreicht hat - ein Zeichen für die zentrale Rolle der gemeinsamen Währung als Motor für Frieden und Wohlstand in Europa.



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