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Risiken und Gefahren für das Finanzsystem: Empfehlungen der ESAs


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Art des Dokuments

Empfehlung

Initiator

ESA (EBA, EIOPA und ESMA)

Veröffentlichung

18. September 2023

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Die drei europäischen Aufsichtsbehörden (EBA, EIOPA und ESMA - ESA) haben heute ihren Bericht über Risiken und Gefährdungen im EU-Finanzsystem veröffentlicht und darin eine Reihe von Empfehlungen an die zuständigen nationalen Behörden, Finanzinstitute und Marktteilnehmer ausgesprochen.


In dem Bericht warnen die ESAs die nationalen Aufsichtsbehörden vor den Risiken für die Finanzstabilität, die sich aus der erhöhten Unsicherheit ergeben, und rufen alle Finanzmarktteilnehmer zur Wachsamkeit auf.


In den letzten Jahren gab es eine Reihe negativer Ereignisse, wie die russische Aggression gegen die Ukraine, die Energiekrise und die Turbulenzen bei mittelgroßen Banken in den USA im März 2023, die die meisten Finanzinstitute gut gemeistert haben.


Dennoch befindet sich die europäische Wirtschaft weiterhin in einer Phase großer Unsicherheit, die echte Risiken für die Finanzstabilität birgt. Die wirtschaftlichen Aussichten bleiben fragil, nicht zuletzt wegen der anhaltend hohen geopolitischen Risiken, der hohen Inflation und der unsicheren makrofinanziellen Aussichten.


Die Auswirkungen der Turbulenzen im Bankensektor im März zeigen auch, dass das europäische Finanzsystem nach wie vor empfindlich auf exogene Schocks und hohe Marktunsicherheit reagiert. Nervosität am Markt und schlechte Nachrichten über Teile des Finanzsystems könnten sich schnell verbreiten und zu einem allgemeinen Anstieg der Risikoaversion führen.


Steigende Zinssätze hatten heterogene Auswirkungen auf den Finanzsektor. Dies führte zu einem Anstieg der Nettozinserträge bei den Banken, zu einer geringeren Rentabilität bei den Versicherungen und zu Liquiditätsrisiken für den Vermögensverwaltungssektor.


In Anbetracht dieser Risiken und Schwachstellen empfiehlt der Gemeinsame Ausschuss der ESAs die folgenden politischen Maßnahmen:

  • Finanzinstitute und Aufsichtsbehörden sollten die Auswirkungen stark steigender Zinssätze und plötzlicher Erhöhungen der Risikoprämien genau beobachten und im Risikomanagement berücksichtigen;

  • Finanzinstitute und Aufsichtsbehörden sollten auf eine Verschlechterung der Qualität der Vermögenswerte im Finanzsektor vorbereitet sein. Die Aufsichtsbehörden sollten die Qualität der Aktiva und die Rückstellungen für Kreditausfälle weiterhin genau überwachen;

  • Finanzinstitute und Aufsichtsbehörden sollten die Auswirkungen des Inflationsrisikos genau beobachten. Die Inflation wirkt sich auf die Finanzinstitute nicht nur durch ihre Auswirkungen auf die Qualität der Aktiva und die Bewertung aus, sondern auch durch erhöhte Ausgaben und Finanzierungskosten aufgrund steigender Zinssätze und anderer Kanäle;

  • Finanzinstitute sollten einem effektiven Risikomanagement und Governance-Regelungen große Bedeutung beimessen, insbesondere in Bezug auf Liquiditäts- und Zinsrisiken, wie die jüngsten Probleme in den USA und der Schweiz gezeigt haben. Die Finanzinstitute müssen sich auf die Auswirkungen künftiger erheblicher Zinsänderungen einstellen.

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