SECR: Änderungsvorschläge zur Verordnung über Verbriefungen
- Erika Leitgeb
- 3. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Die europäischen Aufsichtsbehörden (ESAs) haben am 31. März 2025 ihren Bewertungsbericht zur Funktionsweise der europäischen Verbriefungsverordnung (Verordnung (EU) 2017/2402 - SECR) veröffentlicht. Darin sprechen sie konkrete Empfehlungen aus, um die Wirksamkeit der Verordnung durch Vereinfachung zu verbessern - bei gleichzeitiger Wahrung eines hohen Anlegerschutzniveaus und der finanziellen Stabilität.
Der Bericht identifiziert Bereiche, in denen der regulatorische und aufsichtsrechtliche Rahmen des SECR verbessert werden kann, um das Wachstum robuster und tragfähiger Verbriefungsmärkte in Europa zu fördern.
Zu den wichtigsten Empfehlungen gehört die Klarstellung, dass die Anwendung der Verbriefungsverordnung (SECR) greift, sobald mindestens eine Partei der Verbriefung - entweder auf der Verkaufs- oder auf der Käuferseite - in der Europäischen Union ansässig ist.
Zudem schlägt der Bericht vor, die Definition der "öffentlichen Verbriefung" zu überarbeiten, um Transaktionen einzubeziehen, bei denen die Wertpapiere:
mit einem nach der EU-Prospektverordnung genehmigten Prospekt emittiert werden,
zum Handel an EU-regulierten Märkten oder multilateralen Handelssystemen (MTF) zugelassen sind,
breit vermarktet werden, unter nicht verhandelbaren Bedingungen, und einem Markttest unterliegen, der von Initiatoren oder Sponsoren mit Sitz in der EU zu belegen ist, um sicherzustellen, dass das Angebot sich nicht an eine unbestimmte Öffentlichkeit richtet.
Weitere vorgeschlagene Änderungen der SECR-Verordnung beinhalten:
Einführung von Proportionalität bei den Sorgfaltspflichten, damit institutionelle Anleger Informationen in Formaten erhalten, die eine sinnvolle Risikobewertung ermöglichen, sowie die Verpflichtung der Verkäuferseite, über die gesamte Laufzeit der Transaktion kontinuierliche Informationen bereitzustellen.
Vereinfachung der Transparenz- und Berichterstattungspflichten, insbesondere:
Vereinfachung der Reporting-Vorlagen für öffentliche Verbriefungen
Verbesserung der Datenstandardisierung
Einführung von Flexibilität bei der Verwendung aggregierter oder geschichteter Daten für bestimmte Assetklassen
gezielte Ausnahmen zur Entlastung kleiner und mittlerer meldender Einheiten
Gezielte Änderungen am STS-Rahmen (simple, transparent, standardised), um die Effizienz des STS-Regelwerks zu erhöhen - insbesondere in Bezug auf On-Balance-Sheet-Verbriefungen (OBS), die im Rahmen des Capital Markets Recovery Package (CMRP) eingeführt wurden.
Klarstellung der Regeln zur Risikoübernahme (Risk Retention), um Auslegungsschwierigkeiten zu verringern - insbesondere bei Collateralised Loan Obligations (CLOs) - und um den Begriff der "hauptsächlichen Einnahmequelle" explizit aufzunehmen.
Förderung einer kohärenten Aufsicht in Europa, um Fragmentierung zu vermeiden und eine einheitliche Anwendung in den Mitgliedstaaten sicherzustellen - unter anderem durch:
eine stärkere Koordinierung innerhalb des Gemeinsamen Ausschusses der ESAs für Verbriefungen
gefestigtere europäische Aufsichtsabsprachen, insbesondere für grenzüberschreitende Transaktionen.



