Risiken und Schwachstellen des EU-Finanzsystems
- Erika Leitgeb
- 3. Apr.
- 1 Min. Lesezeit
Bericht der ESAs

Die drei europäischen Aufsichtsbehörden (ESAs) haben am 31. März 2025 das neueste Update des Gemeinsamen Ausschusses zu den Risiken und Schwachstellen des Finanzsystems der EU veröffentlicht.
Die europäischen Aufsichtsbehörden warnen davor, dass zunehmende geopolitische Spannungen und steigende Cyberrisiken erhebliche Herausforderungen für die Finanzstabilität darstellen. Dazu zählen insbesondere:
Handelskonflikte
der rasche Wandel der politischen Rahmenbedingungen
anhaltende internationale Konflikte
die Aussicht auf eine wirtschaftliche Fragmentierung
Diese Risiken verändern die globalen Märkte grundlegend und erfordern von Aufsichtsbehörden und Finanzinstitutionen einen gesteigerte Wachsamkeit und Anpassungsfähigkeit. Sie wirken sich unmittelbar auf die Stabilität des EU-Finanzsystems aus.
Finanzinstitute sehen sich mit zunehmenden Unsicherheiten konfrontiert, unter anderem durch ihre Exponierung gegenüber internationalen Märkten, Liquiditätsrisiken und der sich wandelnden Rolle der Künstlichen Intelligenz. Es ist entscheidend, gegenüber diesen Entwicklungen resilient zu bleiben.
Die europäischen Aufsichtsbehörden betonen daher die Notwendigkeit eines proaktiven Risikomanagements, einer erhöhten Cyberresilienz sowie einer sorgfältigen Überwachung golbaler finanzieller Verflechtungen - einschließlich Währungsrisiken. Angesichts der anhaltenden Transformation der Finanzmärkte sind internationale Zusammenarbeit und regulatorische Vorbereitung zentrale Elemente zur Aufrechterhaltung der Stabilität.
Vor dem Hintergrund erheblicher geopolitischer Risiken empfehlen die ESAs, dass sowohl Aufsichtsbehörden als auch Finanzinstitute auf eine anhaltenden Marktvolatilität vorbereitet sind, die mögliche Realisierung von Liquiditätsrisiken in Betracht ziehen und bereit sind, sich auf negative Entwicklungen einzustellen - unter anderem durch angemessene Rückstellungen.
Zur besseren Bewältigung von Cyber- und Digitalisierungsrisiken sollten Aufsichtsbehörden und Finanzinstitute weiterhin auf eine solide Daten-Governance achten, KI-Lösungen kritisch im Hinblick auf ihre Vereinbarkeit mit dem AI Act bewerten und die zügige Umsetzung der Vorgaben aus der DORA-Verordnung aktiv unterstützen.



