Das Arbeitsprogramm der AMLA für 2025
- Erika Leitgeb
- 17. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Am 1. Juli 2025 hat die EU-Geldwäscheschutzbehörde AMLA (Anti-Money Laundering Authority) ihr erstes Arbeitsprogramm veröffentlicht. Die AMLA wurde mit der Verordnung (EU) 2024/1620 ins Leben gerufen und soll künftig als zentrale Aufsichtsbehörde der EU im Bereich der Geldwäscheprävention und Terrorismusfinanzierung agieren. Im Mittelpunkt des Programms für 2025 steht der institutionelle Aufbau der Behörde sowie die strategische Vorbereitung auf ihre zukünftige Aufsichtstätigkeit.

Fortschritte im ersten Halbjahr 2025
In der ersten Jahreshälfte lag der Fokus auf organisatorischen Grundlagen: Mit der Ernennung des Präsidenten und des Exekutivrats nahm die AMLA ihre Tätigkeit auf und begann mit dem Aufbau einer eigenen Organisationsstruktur. Gleichzeitig wurden juristische und administrative Rahmenbedingungen geschaffen, erste Führungskräfte rekrutiert und ein digitaler wie physischer Arbeitsplatz in Frankfurt am Main etabliert. Damit wurde der Grundstein gelegt, um die AMLA in den kommenden Jahren als tragende Säule im europäischen AML/CFT-System zu positionieren.
Prioritäten für das zweite Halbjahr
In der zweiten Jahreshälfte 2025 wird sich die AMLA verstärkt auf die Finalisierung interner Prozesse sowie die Vorbereitung ihrer operativen Funktionen konzentrieren. Dazu zählt insbesondere die Planung des künftigen strategischen Rahmens: Ab dem dritten Quartal beginnt die Behörde mit der Erarbeitung zweier "Single Programming Documents" (SPD) für die Zeiträume 2026 - 2028 und 2027 - 2029. Diese Dokumente sollen die mittelfristige Strategie der Behörden definieren - einschließlich Mandat, Vision, Zielen und konkreten Maßnahmen.
Drei Kernaufgaben im Mandat der AMLA
Das AML-Paket sieht drei zentrale Ergebnisse vor, die im Mittelpunkt des AMLA-Mandats stehen:
Vollendung des einheitlichen europäischen AML-Regelwerks, um in allen Mitgliedstaaten für rechtliche Kohärenz zu sorgen.
Harmonisierung der Aufsichtspraktiken, damit die Überwachung sowohl des Finanz- als auch des Nichtfinanzsektors einheitlich, effektiv und risikobasiert erfolgen kann.
Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Financial Intelligence Units (FIUs), insbesondere durch gemeinsamen Informationsaustausch und koordinierte Maßnahmen mit Strafverfolgungsbehörden.
Strategische Ausrichtung: Ziele für die kommenden Jahre
Die AMLA verfolgt fünf strategische Ziele, die über das Jahr 2025 hinausreichen. Erstens möchte sie Konvergenz und Kohärenz fördern, indem sie ein konsistentes AML/CFT-System in der gesamten EU etabliert. Zweitens soll durch Kooperation und Einbindung eine gemeinsame Aufsichtskultur mit nationalen Behörden, FIUs, Strafverfolgungsstellen und dem Privatsektor entstehen.
Drittens will die AMLA technologische Kompetenz aufbauen, um auf neue Risiken - etwa durch Innovation und Digitalisierung - angemessen reagieren zu können. Viertens sollen Transparenz und Verantwortung gegenüber Bürger:innen und Institutionen durch eine beslastbare Governance und offene Kommunikation gestärkt werden. Schließlich strebt die Behörde eine globale Führungsrolle im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung an.
Operative Schwerpunkte 2025
Um diese Ziele zu erreichen, verfolgt die AMLA im Jahr 2025 drei konkrete operative Prioritäten. Erstens steht der interne Aufbau im Vordergrund: Personalrekrutierung, IT-Infrastruktur und Organisationsstruktur. Zweitens bereitet sich die Behörde auf ihre künftigen Aufsichtsfunktionen vor, insbesondere in Bezug auf den Finanzsektor und die Koordination der FIUs. Drittens geht es darum, die Identität und Sichtbarkeit der AMLA zu schärfen - unter anderem durch eine zielgerichtete Kommunikationsstrategie gegenüber Politik, Marktteilnehmer:innen und der Öffentlichkeit.
Fokus auf Hochrisikosektoren - insbesondere Krypto
Mit Blick auf künftige Aufsichtsprioritäten wird sich die AMLA risikoorientiert auf Sektoren mit erhöhtem Missbrauchspotenzial konzentrieren. Besonderes Augenmerk gilt Anbietern von Krypto-Dienstleistungsn (CASPs), da hier divergierende nationale Regelungen und Zulassungsverfahren zu einer Fragmentierung der Aufsicht führen können. Die Behörde sieht darin ein Risiko für sogenanntes "Jurisdiction Shopping" durch hochriskante Marktteilnehmer.
Zur Vermeidung solcher Entwicklungen plant die AMLA gemeinsame Standards für eine einheitliche Aufsichtspraxis zu erarbeiten und die Konvergenz nationaler Regelungen zu fördern. Auch im FIU-Bereich sollen Krypto-Transaktionen und grenzüberschreitende Typologien bereits in den ersten gemeinsamen Analysen berücksichtigt werden.
Ausblick
Die Arbeit der AMLA steht 2025 im Zeichen des institutionellen Aufbaus und der konzeptionellen Weichenstellung. Gleichzeitig zeigt das Arbeitsprogramm, dass sich die Behörde bereits klar an den praktsichen Herausforderungen der Aufsicht orientiert - insbesondere in Bezug auf technologische Innovation und sektorübergreifende Risiken. Marktteilnehmer:innen - insbesondere aus dem Finanz- und Technologiesektor - sollten die Entwicklung aufmerksam verfolgen und sich frühzeitig auf künftige Anforderungen einstellen.
Quelle / Eckdaten
👉 Link zum Dokument | |
📅 Veröffentlichung | 1. Juli 2025 |
Art des Dokuments | Strategisches Planungsdokument der AMLA |
Herausgeber | AMLA (Anti-Money Laundering Authority) |
⚖️ Rechtsgrundlage | Verordnung (EU) 2024/1620 zur Errichtung der AMLA |



