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AMLA und europäische Aufsichtsbehörden: Gemeinsamer Vorstoß gegen Geldwäsche

Mit der Unterzeichnung eines Memorandums of Understanding stärken die europäische Geldwäschebehörde AMLA und die drei Aufsichtsbehörden EBA, ESMA und EIOPA ihre Zusammenarbeit. Ziel ist ein koordinierter, sektorübergreifender Ansatz zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung auf europäischer Ebene.

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Ein starkes Zeichen für mehr Kooperation im europäischen AML-System

Die drei europäischen Aufsichtsbehörden (ESAs - EBA, EIOPA und ESMA) und die neue EU-Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AMLA) haben ein gemeinsames Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Ziel ist eine enge, strukturierte Zusammenarbeit in Fragen der Geldwäscheaufsicht sowie ein effektiver Informationsaustausch zwischen den beteiligten Institutionen.

Das Abkommen schafft die Grundlage für ein koordiniertes Vorgehen im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung - über alle Sektoren hinweg und mit einem gemeinsamen europäischen Verständnis von Risiken und Aufsichtspraktiken.

Inhalt und Zielsetzung des Memorandums

Das unterzeichnete Momrandum legt die konkreten Modalitäten fest, mit denen die AMLA und die ESAs künftig kooperieren und Informationen austauschen. Die wichtigsten Ziele sind:

  • Förderung einer einheitlichen Aufsichtspraxis im gesamten Finanzsektor der EU,

  • Verbesserung des sektorübergreifenden Informationsaustauschs,

  • gegenseitiger Kompetenzaufbau in Bereichen mit gemeinsamem Interesse, etwa durch Erfahrungsaustausch, Koordinierung von Aufsichtsansätzen oder gemeinsame Analysen.

Damit wird ein zentrales Element für das künftige AML/CFT-System der EU geschaffen: eine verstärkte Verzahnung zwischen der neu geschaffenen AML-Behörde und den bestehenden sektoralen Aufsehern.

Stimmen aus den Behörden

Petra Hielkema, Vorsitzende von EIOPA und gleichzeitig Vorsitzende des Gemeinsamen Ausschusses der ESAs, betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit:

"Dieses Memorandum zeigt das klare Bekenntnis der europäischen Finanzaufsicht zur engen Kooperation im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Solche Straftaten untergraben den sozialen Zusammenhalt und das Vertrauen in unsere Systeme - daher müssen wir sie gemeinsam und entschlossen bekämpfen.

Auch Bruna Szego, Präsidentin der AMLA, stellte die Bedeutung eines integrierte AML-Ansatzes heraus:

"Die Zusammenarbeit zwischen AMLA und den ESAs ist zentral für ein risikobasiertes, effektives Aufsichtssystem in Europa. Kriminalität betrifft alle Sektoren - nur gemeinsam sind wir stark genug, ihr entgegenzutreten."

Bedeutung für die Praxis

Die Unterzeichnung des MoU ist ein weiterer Schritt hin zu einer schlagkräftigen europäischen Aufsichtsstruktur im Bereich der Geldwäschebekämpfung. Es ist davon auszugehen, dass diese stärkere Zusammenarbeit mittelfristig auch zu einer Harmonisierung der Aufsichtserwartungen gegenüber Instituten führen wird - etwa im Hinblick auf Risikoanalysen, interne Governance, Verdachtsmeldungen oder sektorübergreifende Risikoindikatoren.

💡Hinweis für kleine und nicht komplexe Institute:

Auch wenn AMLA zunächst vor allem große Institute direkt beaufsichtigen wird, sollten kleinere Institute die europaweiten Entwicklungen genau beobachten. Die zunehmende Vernetzung der Aufsichtsbehörden kann auch auf nationaler Ebene zu einem stringenteren Vorgehen führen - insbesondere bei Themen wir Risikoklassifizierung, Gruppenstrukturen oder Drittstaatenrisiken.

Quelle / Eckdaten

👉 Link zum Dokument

📅 Veröffentlichung

3. Juli 2025

Beteiligte Behörden

AMLA, EBA, ESMA, EIOPA


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